Jarid zum zweiten

Donnerstag, 6. Oktober, 2016

Eigentlich wollte ich quasi schon mit Teil 6 von Dylan und Sammy fertig sein. Stattdessen hat Jarid sich in einer Blitzattacke bei mir breit gemacht und zwingt mich zu einer Fortsetzung, die definitiv nie geplant gewesen ist. Ich bin schon halbwegs durch mit dem Bengel und danach, ich schwöre es! Hält mich nichts mehr von meinen Lieblingsgestaltwandlern ab.

Häppchen?

1.
„Knie nieder, Jarid!“, kommandierte Meister Malin. Jarid gehorchte umgehend und hielt still, auch als sein Meister einen schweren Marútdolch zückte und damit auf ihn zukam.
„Du bist bekanntlich ein Knappe, kein Krieger“, sagte Fürst Rodwyn, während Meister Malin sich hinter Jarid stellte, seinen Kopf herabdrückte und in seine zahllosen dunkelblonden Zöpfe griff. „Allein auf den Straßen würde ein einsamer Marút, der wie du nicht allzu schlagkräftig aussieht, die falsche Art von Aufmerksamkeit erregen. Darum sollst du ohne deine Ehrenringe reisen.“

2.
Warme, stickige Luft schlug ihm entgegen, als er die Tür öffnete und hindurchtaumelte. Er wurde in Kindheitserinnerungen eingehüllt, in das Gefühl von Sicherheit und Heimat. Gerüche von Bier, Rauch, Essen und zu vielen Menschen. Beinahe hätte er vor Glück geweint, konnte sich aber noch in einen bloß halb vorgetäuschten Hustenanfall retten. Er war ein Marútknappe, verdammt! Die weinten nicht vor Glück, bloß weil sie nach ein paar Stunden im Regen und einigen unbeachteten Minuten neben der Tür über Bierlachen steigen und sich durch grob geschätzt zwei Dutzend eng zusammenstehender Männerkörper schieben durften. Das Prickeln und Stechen in seinen Händen, Füßen und Wangen war kaum zu ertragen, genauso wenig wie die erschlagende Erschöpfung, die wie Felsbrocken auf ihm lastete. Er ignorierte es bestmöglich und versuchte weiter, den Tresen zu erreichen, wo ein dicker, glatzköpfiger, rund fünfzig Jahre alter Kerl mit speckiger Schürze Bier zapfte.
„Na mein Junge, bist du von daheim weggelaufen? Oder hast du dich auf dem Weg zu Mamas Brust verirrt?“, fragte der Wirt spöttisch, als Jarid sich durchgekämpft hatte.

3.
Das Ganze unter heftigen Diskussionen mit seinen Leuten, die den Aufwand übertrieben fanden, den Jungen blenden, vielleicht doch töten oder adoptieren wollten.

Manchmal kommt es anders …

Mittwoch, 29. Juni, 2016

Häppchen? Ein ungeplantes Dingsda … Aus einem eigentlich längst begrabenen Plotbunny. *seufz* Es sollte in der Versenkung bleiben, wo es bereits vier Jahre geschlummert hat, war aber nicht allzu willig.

>>>Wenn er das leise Stöhnen und Ächzen aus der Hütte richtig interpretierte, quälte Andru sich gerade mal wieder mit Albträumen. Das war ein weiterer Grund, warum Sorin hier draußen verharrte. Er hatte Andru mittlerweile aus einem halben Dutzend oder mehr Albträumen geweckt und nie war er sich sicher, ob der es ihm dankte oder ihn dafür verfluchte. An einen Rachedämon gekettet zu sein, war für Andru extrem schwierig und belastend.

Noch ein Mini-Häppchen?

Dienstag, 17. Mai, 2016

Mein Skript macht mir wirklich viel, viel Freude. 🙂

Der Kuss begann stürmisch und endete in wehmütiger Zärtlichkeit. Doni war süß. Und unschuldig. Und im Besitz rätselhafter Zauberkräfte, die Tary schwach werden ließen, sobald er in seine Nähe kam. Keine Ratte, keine Katze, nicht einmal Staubsauger konnten gefährlicher sein als Doni …

Ich schreibe gerade …

Dienstag, 3. Mai, 2016

… an einem seltsamen Bunny. Es geht um Kobolde, die man auf keinen Fall so nennen darf. Und um widerliche Widersacher. Uuund um Socken. Sehr wichtig.

Satz zum Einstimmen: „Vielleicht bin ich nutzlos, aber mich hasst wenigstens niemand. Du hingegen bist nur noch bei der Sippe, weil du als Zuchtbock gebraucht wirst.“

Und Minihäppchen:

Der Schweiß lief ihm in Bächen über den Rücken, brannte ihm in den Augen und ließ seine Hände glitschig werden, wodurch Tary schon mehr als einmal fluchend abgerutscht war. Auch seine Arme und Schultern brannten, während die Handgelenke inzwischen völlig taub waren. An denen klammerte Tary sich ersatzweise fest und quetschte sie mit seinem Gewicht zusammen. Morgen würden sie Schwarz und Blau sein. Zum Glück waren die Stufen mit einem roten Teppich ausgelegt, in dessen lange Fasern sich Doni mit den Zehen krallen konnte.

 

Mal schauen, was das wird. Fühlt sich sehr gut an, es zu schreiben. Entspannend jedenfalls. Meine Mini-Helden sind ausgesprochen lieb. 🙂

Change for desire

Sonntag, 28. Februar, 2016

Es wird Zeit für einen neuen Sammy&Dylan-Teil. 🙂

Häppchen?

„Mein ganzes Leben lang war ich daran gewöhnt, allein klar zu kommen und mich um meinen kleinen Bruder, Daniel, mein Rudel, mein Team und überhaupt jeden anderen zu kümmern, der Hilfe brauchte. Ich bin ein Anführer, der sagt, wo es langgeht. Das war gut, das war richtig, und wenn ich mal ins Straucheln kam, hat sich das gesamte Rudel schützend um mich geschart, bis ich wieder stark genug war, um meinen Job zu machen. Und dann kam Sammy. Ein Kerl, der sich nicht beschützen lässt. Der sich für andere aufopfert, aber kein Alpha ist – sonst hätte ich zwangsläufig gegen ihn gekämpft. Er hat mich nie herausgefordert, sondern eingeladen, ihm auf Augenhöhe zu begegnen. Er unterwirft sich bedingungslos, wenn es sein muss, passt sich perfekt an – und plötzlich merkt man, dass man seinem Schritt folgt statt umgekehrt. Bei ihm darf ich schwach sein und zugleich stark bleiben. Ich kann ihm blind vertrauen … Er ist mein Partner, auf so vielen Ebenen. Ich brauche ihn, Brian. Es ist verdammt viel Scheiße passiert in der kurzen Zeit, seit ich ihn kenne, das hab ich noch lange nicht alles weggesteckt. Mein Rudel genügt nicht, um mich aufzufangen. Diesmal nicht. Sid, mein Vetter, ihr wisst schon, er hat etwas sehr Kluges gesagt. Er meinte: Vollkommen bedingungslos und mit unzerbrechlicher Treue geliebt zu werden, das verändert einen Menschen. Und ja, Sammy hat mich verändert. Ich brauche ihn.“

Häppchen?

Sonntag, 3. Januar, 2016
Häppchen gefällig? Aus dem neuen Gemeinschaftsdingens mit Sandra Busch:
 
„Du hast deine Tasche verloren, Opfer.“ Unsanft knallte er sie Chris vor die Brust, dass der ein paar Schritte rückwärts taumelte.
„D…d…danke“, stotterte der und presste die Tasche an sich.
„Du darfst mir auf Knien danken.“ Er hatte heute seinen großzügigen Tag.
Chris starrte ihn jedoch entgeistert an. „Bitte?“, fragte er nach.
Genervt verzog Sami das Gesicht, packte Chris am Kragen des hellblauen T-Shirts und stieß ihn gleich neben dem Rosenspalier des Hausmeisterhäuschens gegen die Wand.
„Du hast keine Ahnung, wie man sich richtig entschuldigt? Opfer, muss ich dir denn erst alles beibringen?“ Er trat näher an Chris heran, wohl wissend, dass sein trainierter Körper und die drohende Haltung sein Gegenüber einschüchterte. Tatsächlich lag bereits ein panisches Flackern in den tiefblauen Augen. Es waren ziemlich schöne Augen, wie Sami plötzlich feststellte. Verwirrt runzelte er die Stirn. Da traf ihn völlig unerwartet ein Knie zwischen den Beinen.

Nach dem Buch ist vor dem Buch …

Dienstag, 26. Mai, 2015

… und so weiter. 🙂

Im Moment tippere ich zusammen mit Sanna wieder an einem Gemeinschaftsding. Eine Mischung aus Fantasy/Steampunk und jaaaa, wir haben natürlich Spaß!

– Häppchen? So ein ganz, ganz kleines?

Die Männer grinsten höhnisch. Azary hatte keine Chance gegen so viele Angreifer. Womöglich würde er noch einen von ihnen mitnehmen, bevor es vorbei war … Sie würden ihn niedermachen und Jarrego als Trophäe an sich reißen. Die gierigen Blicke der Männer in seine Richtung verrieten, wie sehr sie sich darauf freuten. Kein Entkommen möglich, Flucht war sinnlos.
„Es tut mir leid, Kleiner“, murmelte Azary und schenkte ihm einen Blick voller Trauer und Verzweiflung, bevor er sein erbeutetes Schwert zu einem letzten Angriff hob.

Change for cruelty – Satz des Tages

Freitag, 20. Februar, 2015

Inspiriert von einem Facebook-Spiel werde ich jetzt jeden Tag einen Satz posten, und zwar aus dem Skript für Sammy & Dylan IV – Change for cruelty. Statt eines großen Lesehäppchens zwischendurch gibt es also täglich ein Mini-Mini-Mini-Häppchen. Lasst mich ruhig wissen, was ihr davon haltet … Zum Einstieg gibt es übrigens drei Sätzchen auf einmal. 😀

1. Es sollte sich nicht so verdammt gut anfühlen, feindliches Territorium zu betreten.
2. Shonnam war und blieb gefährlich für einen Vogelwandler, selbst dann, wenn man schon häufig die Grenze überquert und die staatliche Erlaubnis hatte, genau das zu tun.
3. Samuel war tatsächlich froh, der mehr als schlechten Stimmung daheim zu entkommen.
4. Marc feierte endlich seinen Geburtstag nach und hatte ihn wie versprochen ebenfalls eingeladen.
5. Zwei Wochen waren vergangen, seit er Dylan das letzte Mal gesehen hatte.
6. Zwei Wochen, seit sie zueinander gefunden und sich geliebt hatten, wie Samuel es sich niemals hätte erträumen lassen.
7. Seitdem hatten sie einige Male telefoniert, jeweils bloß kurz, da sie beide mit verzwickten Mordfällen beschäftigt gewesen waren.
8. Es waren freundschaftliche Gespräche, ohne sexuelle Anspielungen, und doch war so viel Sehnsucht zu spüren gewesen …
9. Samuel vermisste ihn so sehr, dass es ihn zerriss.
10. Dazu kam die Unsicherheit, wie sie zukünftig miteinander umgehen sollten.
11. Zuvor waren alle Regeln klar gewesen, jetzt mussten sie sich neu positionieren.
12. Samuel wartete ungeduldig, dass die Wachposten an der Grenze endlich fertig wurden, ihn abzutasten und die Papiere zu überprüfen.

Lesehäppchen: Wanted Judd

Donnerstag, 5. Februar, 2015

Aus dem Nächstgemeinschaftsbuch mit der unvergleichlichen Sanna:

Mit einem Becher Kaffee in der Hand lehnte Casey Cat Caldwell lässig am Geländer vor dem Saloon und beobachtete das aufgeregte Hin und Her schräg gegenüber auf der anderen Straßenseite. Der Leichenbestatter brachte auf einem Maultierkarren einen grob gezimmerten Sarg gefahren, dem die sensationslüsternen Bewohner von Cobb Town bloß widerwillig Platz machten. Jeder wollte einen Blick in die Bank und auf den überlebenden Kassierer der Global Bank werfen und natürlich auch aus dessen Mund von dem Überfall erfahren. Andere dachten eher an ihr angelegtes Geld und schrien wild mit den Armen fuchtelnd auf den Bankdirektor ein. Der Sheriff und sein Deputy waren längst überstürzt mit einer Meute Freiwilliger auf der Jagd nach dem dreisten Räuber, der gemütlich in die Bank geschlendert war, um wenige Minuten und einen Schuss später mit einem prallen Geldsack zu flüchten.
Inzwischen hatte sich ein Künstler neben dem Kassierer niedergelassen und zeichnete eifrig nach dessen Angaben ein Phantombild. Tuschelnd beugten sich die Leute über seine Schulter, um sich nur ja keinen Kohlestrich entgehen zu lassen.
„Das ist doch dieser Judd“, rief plötzlich jemand aus. Cat spitzte die Ohren und nippte an seinem lauwarmen Kaffee.
„Genau.“
„Judd Darryl Barnes.“
„ Wer hätte das gedacht.“
„… wohnt ein Stück weit raus beim Elk Creek …“
„… allein. Hat sich noch kein Frauenzimmer gesucht.“
„… sympathisch …“
„… hätte nie angenommen, dass er so einer ist.“
„ … hatte geglaubt, er wolle wieder Vorräte kaufen.“
Ein junger Bursche schnappte sich die angefertigte Zeichnung und rannte damit rüber zur Cobb Town Daily, wahrscheinlich, um Steckbriefe zu drucken.
Cat gab seine lässige Haltung auf, tätschelte die Nase des vor ihm angebundenen hässlichen Pferdes und ging in den Saloon zurück. Bestimmt war seine Mahlzeit mittlerweile fertig. Und tatsächlich brachte der Wirt ihm sofort einen Teller mit Bratkartoffeln und Steak, sobald er sich an einen freien Tisch setzte. Unsicher wurde er gemustert. Wie immer. Cat hatte sich längst daran gewöhnt, dass die Leute ihm misstrauisch begegneten, denn sein Haar war schulterlang und blauschwarz. Er bändigte es mit einem blauen Stirnband, damit es ihm nicht ständig ins Gesicht fiel, das einen leichten kupferbraunen Teint hatte. Ein Erbe seiner indianischen Mutter, einer Absarokee oder Crow, wie die Weißen sie nannten. Dagegen hatte ihm sein Vater die grünen Augen vermacht.
„Das frische Gras Irlands leuchtet in deinem Gesicht“, hatte Dad stets spaßend gesagt. Sein Dad …
„Noch einen Kaffee?“
„Gern.“
„Sie sind auf der Durchreise?“ Der Wirt schenkte ihm nach und stellte die Kanne vor ihm auf dem Tisch ab, worüber Cat nicht böse war, denn der Kaffee war köstlich.
„Hmmhmm.“ Er begann hungrig Bratkartoffeln in sich hineinzuschaufeln.
„Geschäftlich?“
Cat zuckte mit den Schultern. Möglich, dass es nach diesem Vormittag geschäftlich werden würde. Aber das musste er dem neugierigen Wirt nicht auf die Nase binden. Ein Ziel hatte er eigentlich nicht gehabt, außer neuerlichen Ärger zu finden. Das war ihm offenbar gelungen.
„Über Nacht wollen Sie wohl nicht bleiben? Ich kann Ihnen ein bequemes Zimmer anbieten. Und nette Gesellschaft, falls Sie nette Gesellschaft mögen.“ Ein Augenzwinkern sollte ihm mitteilen, um welche Art netter Gesellschaft es sich handelte. Cat hatte sie bereits bemerkt, die leichten Damen, die in diesem Saloon arbeiteten. Auch sie umstanden den Kassierer, hungrig nach Abwechslung in ihrem langweiligen Leben in einer ansonsten langweiligen Stadt. Begeistert würden sie nicht sein, falls der Wirt sie aufforderte, mit ihm anzubändeln. Schließlich war er doch ein Indianer. Komisch, denn für die meisten Indianer war er ein Weißer.
„Wo kann ich Vorräte kaufen?“, fragte Cat, nachdem er ein Stück Steak mit Kaffee runtergespült hatte. Der Wirt zog eine enttäuschte Miene, als ihm aufging, dass Cat nicht bleiben würde und auf das Weibsvolk ebenfalls keine Lust hatte.
„Der alte Higgins hat einen Laden gleich um die Ecke. Da bekommen Sie von der Bibel bis zum Frack alles, was Ihr Herz begehrt.“
„Eine Bibel brauche ich ganz dringend“, erklärte Cat trocken.
„Äh … ja.“ Der Wirt räusperte sich, da er offenbar nicht wusste, ob er scherzte oder nicht. Verlegen trollte er sich hinter seinen Tresen und begann dort herumzuräumen.
Cat aß in aller Ruhe auf, leerte seinen Becher und hinterließ ein paar Münzen, um seine Mahlzeit zu bezahlen.

Noch ein Häppchen?

Dienstag, 16. September, 2014

Taddeus, 2. Teil, 2. Häppchen:

Elijahs schmales Gesicht wurde so bleich, dass es beinahe durchscheinend wirkte, seine Haut knisterte vor Kälte und das Blau der Iriden begann gefährlich zu gleißen. Er sagte kein Wort, doch zwei einzelne Tränen rannen über seine Wangen, die sofort zu Eis gefroren. Stumm starrten sie einander an, teilten die seelische Aufruhr, ihre Liebe, das Wissen um das nahende Ende.
„Du musst mir etwas schwören“, wisperte Mackenzie mühsam. „Ich will deinen heiligen Eid, dass du mir nicht folgen wirst. Weder absichtlich noch durch Leichtsinn im Kampf gegen Dämonen.“
„Mack!“ Ein Aufschrei aus tiefster Seele. Elijah umklammerte ihn viel zu heftig, am ganzen Leib zitternd. „Ich kann nicht ohne dich, verlang nicht von mir, einsam zurückzubleiben!“
„Genau das muss ich aber verlangen.“ Mackenzie schluckte an dem Schluchzen, das in seiner Kehle drängte – vergeblich. „Sie brauchen dich. Sie brauchen dich hier, nicht tot im Himmel.“

🙂