Neubrandenburg – unglaublich anstrengend und noch unglaublicher, wie schön es mal wieder war!
Ich vermisse mein Giraffenrudel, ohne fühle ich mich so schutzlos und allein.
Und ich bin erfüllt von all den großartigen Momenten und Erlebnissen, stundenlangen reden und lachen, der berechtigten Sorge, aus diversen Lokalen und Restaurants rausgeschmissen zu werden (ich sage nur HUHN!) …
Die Hinfahrt habe ich mit dem Fernbus gewagt, was ich nicht noch einmal tun werde. Vom Preis her unschlagbar, an Komfort war alles da, was man in einen Bus packen kann, die Fahrer waren freundlich und kompetent, die Fahrt staufrei und unkompliziert. Aber 8,5 Stunden von Düsseldorf bis Berlin sind einfach zu lang und mir bekommt Busfahren wirklich gar nicht, wie ich mal wieder feststellen musste.
Die Tage in Neubrandenburg, einschließlich der Lesung, waren absolut großartig. Das lag ausschließlich an meinem Autorenkollegen von Deadsoft, nämlich Sandra Busch, Sabine Damerow, Jobst Mahrenholz, Chris P. Rolls und T.A. Wegberg. Außerdem war Dennis Stephan vom Incubus-Verlag dabei.
> Jobst Mahrenholz und Chris P. Rolls. 🙂
< Sanna liest, ich lausche. 🙂 (Natürlich waren da noch ein paar Leute mehr).
Ich habe vor dem Oberbürgermeister von Neubrandenburg gelesen, der sogar höflich applaudiert hat. 😛 Leider mangelte es ansonsten stark an Besuchern …
Aber wir wollen nicht pingelig sein, wir hatten Spaß. 🙂
Scheckübergabe vom bisherigen Erlös der Anthologie „Yep – warum nicht anders?“ an die Verantwortlichen von Rosa-Lila. 1200 Euro sind bislang zusammengekommen, an dieser Stelle herzlichen Dank an alle, die dazu beigetragen haben. 🙂
Die Rückfahrt ging mit der Deutschen Bahn.
Ich hatte mir einen Platz in einem Abteil gebucht, bin aber aus nicht näher zu ergründenen Ursachen trotzdem im Großraumwagen gelandet. Außerdem war mein reservierter Platz von einem Mann besetzt, der mich so unfröhlich anstarrte, dass ich gar nicht erst versuchte, mir diesen Platz zu erkämpfen, sondern mich daneben niederließ. Alles andere war sowieso besetzt, der ICE war vollgestopft bis unters Dach. Tja, 4,50 Euro zu viel ausgegeben. Egal. Die Fahrt war ruhig, ich konnte schreiben und WhatsAppen, ein bisschen dösen, mein Sandwich futtern und mich freuen, als der Kerl neben mir sehr unhöglich klar machte, dass er beim nächstenHalt irgendwohin fliehen wollte, wo es mich nicht gab. Dabei hatte ich doch morgens geduscht und mich leise verhalten, ihm nicht auf die Füße getreten oder die Ellenbogen in die Rippen gerammt … Tsss. 😉
Die ganze Zeit hatten wir eine Verspätung von ca. 5 Minuten und es war unklar, ob ich meinen Anschlusszug (Regionalbahn) in Köln erreichen würde. Die Hoffnung bestand, immerhin hätte ich 8 Minuten Umsteigefrist, um von Gleis 6 auf Gleis 9 zu wechseln. Plötzlich wurde der Zug langsamer und die Verspätungsspanne immer größer. Ich hatte derweil einen Alternativzug rausgesucht, bei 20 Minuten Verspätung war offensichtlich, dass ich stranden würde.
Schließlich erfuhren wir, dass es eine „Personenüberfahrung“ kurz vor Köln gegeben hatte und unser Zug deshalb umgeleitet wurde. 🙁 🙁 🙁
Mein ganzes Mitgefühl gilt dem Zugführer und seiner Familie, so etwas ist einfach nur ein Albtraum!
Wie erwartet war mein Anschluss weg, als ich am Kölner Hauptbahnhof eintrudelte.
Der ist gräßlich groß und selbst kurz vor Mitternacht herrscht da noch ein Treiben wie … wie am Bahnhof eben.
Ein junger Mann mit seltsamen motorischen Zuckungen fragte mich mit brechender Stimme nach einer kleinen Spende für eine Übernachtung. Da er saubere, sehr ordentliche Klamotten trug, anständig rasiert war, gut roch und auch sonst nicht weiter bedürftig wirkte, hab ich abgelehnt. Er motzte was von Leuten, die ein Dach überm Kopf und ein warmes Bett haben, zockelte ab, wurde auf einmal motorisch deutlich sortierter und setzte sich mit einem hochmodernen Handy mit Kopfhörern in eine Ecke. Aha.
Ich hatte eine Dreiviertelstunde Zeit, den nächsten Fahrkartenschalter zu finden. Gar nicht so einfach, der Kölner Bahnhof ist einfach nur … groß. Schließlich endeckte ich doch einen passenden Automaten. Und musste feststellen, dass ich von meinem Heimatstädtchen nach Köln 5,50, umgekehrt allerdings 7,70 Euro berappen muss. *kopfkratz*
Ich wollte mich gerade dem Unvermeidlichen fügen, als mich jemand von der Seite anquatschte. Ein junger Mann (nicht der von vorhin) streckte mir ein Eintrittsticket von einem Konzert entgegen und erzählte von Kombi und er bräuchte es nicht.
Häh? Ich war müde und fühlte mich undezent belästigt.
Es sei ein Kombiticket für den Konzerteintritt und Regionalverkehr und er hätte ein Monatsticket und ja, es war das Datum vom heutigen Tag.
Ich fasste mir an den Kopf und flehte laut darum, dass ich doch einfach nur nach Hause fahren wolle. Ich war seit 7.30 Uhr auf den Füßen, seit zig Stunden unterwegs, müde und durchgefroren und überhaupt …
Er blieb hartnäckig, wies auf das Ticket, meinte, ich könne es für 5 Euro haben.
Und dann machte mein unwilliges Hirn endlich „klick“ und aha! Der junge Mann schlug mir gerade einen Deal vor, von dem wir beide etwas haben würden. Sorry, normalerweise schnalle ich besser, was meine Umwelt von mir will. *schäm*
Mein Alternativzug kam überpünktlich. Neben mir hockten 3 junge Kerle, die sich lautstark via Handy mit einem vierten über ihre „Chicks“ unterhielten, von denen eines 18 und vergeben sei, das andere 21 und blond. Die brauchten geschlagene 20 Minuten, um diesen simplen Sachverhalt mit viel „ey Alter“ zu erklären. *gna*
Das letzte Highlight des Tages war mein Taxifahrer. Derselbe, der mich bereits nach der Buch Berlin-Messe nach Hause gefahren hatte. Total knorriger Typ, ein Rettungsassistent, der viel zu erzählen hat. (Er arbeitet Vollzeit und kann damit seine Familie NICHT ernähren!) Da war mir die Fahrt tatsächlich zu kurz …
Jetzt bin ich also wieder hier, hab unheimlich viel auf- und nach- und vorzuarbeiten, zu sortieren und zu tun und zu machen. Und sehne mich zurück zu meinem Rudel. Wir müssen das im Sommer schaffen, Leute!
Schön, dass du heile zu Hause angekommen bist…war ne halbe Weltreise (jedenfalls zeitlich ^^)
Ich hatte auch schon das Vergnügen mit einem Fernbus reisen zu dürfen. 6 1/2 Stunden von Frankfurt nach Hamburg…und mir wird schon nach einer viertel Stunde schlecht. Schlafen ging nicht, lesen ging nicht und zu sehen gab es auch nichts, da es draußen dunkel war. Und dann macht der Busfahrer (sein Kontingent an Höflichkeiten war schon verbraucht bevor in Frankfurt die Bustür aufging) auch noch einen -gefühlt- endlosen Zwischenstopp in der Pampa. Um Mitternacht waren wir am Ziel und ich musste noch 130 km mit dem Auto zurücklegen. Ich habe mich meinem Bett regelrecht zu Füßen geworfen, so glücklich war ich über dieses kleine Stück privaten Himmels ^^ (meine Bettwäsche ist wirklich suuuuuuuuuper flauschig)
Ich hoffe es verschlägt euch mal nach Schwerin oder Rostock, dann habe ich es nicht so weit und kann auch mal vorbei kommen ^^
Dank dir! Ja, Busfahren ist nicht für jedermann geeignet … Und irgendwann klappt es hoffentlich mal mit einem Treffen zwischen uns! 🙂