Zwischengedanken … #1

Nach dem Buch ist vor dem Buch …

Ich stecke mittendrin im Nächstskript. Sammy und Dylan Teil 3. Es plätschert noch ein wenig vor sich hin, da ich mit „echter“ Polizeiarbeit und Hintergrundinfos beschäftigt bin, ein wenig Weltmalerei hier, ein bisschen erotisches Geknistere zwischen den Helden da. Tausend Dinge müssen recherchiert werden, was mir viel Spaß macht – wie gut können Eulen am Tag sehen? Leben Ringelgänse monogam? Wurde Curare je in der Medizin verwendet?

Ständig muss ich in Teil 1 und 2 Details nachlesen – wie hieß noch mal der Chef des Labors in Shonnam? Hatte ich je festgelegt, woher das Benzin für die Fahrzeuge kommt? Wie alt ist Robin und wurde schon mal erwähnt, ob Dylan eine Abneigung gegen Spinat hat? Damit ich alle Details max. 1x suchen muss, hab ich ein Gestaltwandler-Lexikon erstellt, das natürlich gepflegt werden muss. Ich liebe meinen Job. 🙂

Und doch …

Ja, Schreiben ist Schwerstarbeit. Immer dann, wenn es nicht laufen will. Wenn die Worte mit Dynamit an die Oberfläche gesprengt und mit Zangen, Ketten und schwerem Gerät an der Flucht gehindert werden müssen. Wenn man lieber eine Zahnwurzelbehandlung ohne Narkose genießen als nur einen Satz schreiben will. Wenn alles irgendwie doof und langweilig klingt, Intrigen nicht zum Ziel führen, Pointen nicht zünden und boah nee, schon wieder eine Sexszene? Können die nicht lieber Monopoly spielen? Wenn man zahllose Stunden damit zugebracht hat, sein Skript zu überarbeiten und sobald man den Print im Arm hält, findet man erst mal ein halbes Dutzend Kommafehler. Wenn man bösartige Trollrezis erhält für das, wofür man sich so abgemüht hat. Oder noch schlimmer: Gar keine Rezis. Wenn Steuererklärungen, Veröffentlichungsportale, Dudenprüfer und Bildbearbeitungsprogramme nur darauf lauern, einem das Leben schwer zu machen. Wenn Familie und andere Katastrophen sich verbünden, um jeglichen Schreibausflug in schönere Welten zu verhindern.

Dann frage ich mich jedes Mal aufs Neue, warum ich mir den Sch… eigentlich antue. Tja, was soll ich sagen? Ich leide halt gerne. 😀

Unter Sandra Gernt hab ich jetzt 33 Mal Geschichten veröffentlicht, wenn „Unentschieden“ und „Chefsache“ dazugerechnet werden. + 2 Mal Change for … und „Knocking on hell’s door“. Demnächst kommt eine Kurzgeschichte in einer Sammelanthologie heraus. Ich arbeite jetzt also an der 38. Gay-Story. Und das in meinem 38. Lebensjahr. 🙂 Ich bin gespannt, was den Jungs diesmal so alles passieren wird …

 

10 Kommentare zu “Zwischengedanken … #1”

  1. Nachtmahr sagt:

    Und ich erst …

  2. BriMel sagt:

    Ich freu mich, dass du dir das trotz allem antust. Das ist natürlich gaaanz uneigennützig *pfeif*
    Ich liebe deine Geschichten und kann kaum erwarten, bis die nächste erscheint und ich wieder auf Dativ-Suche gehen kann =D

    LG BriMel

    • Sandra sagt:

      Wenn es gut läuft, gibt es ja keinen schöneren Job auf dieser Welt. 🙂
      Und mit all den Lieben, die mich dabei unterstützen, anfeuern und dezent treten, ist es sowieso fein. *knuddel*

  3. Stine sagt:

    Ich hatte schon Sorge, dies sei ein Versuch, deine treuen Leser shon mal langsam darauf vorzubereiten, dass du deine metaphorische Schreibfeder an den Nagel hängst…

    Erschreck mich doch nicht so ^^

  4. Sandra sagt:

    Dafür bist du jetzt bestimmt wach. 😀

  5. Peter sagt:

    Ich bin so froh, dass Du Dir diesen Stress antust… ich liebe Deine Geschichten einfach. Und ich warte jedesmal mit Spannung auf die nächste, um sie dann gleich zu verschlingen….

    Und noch mehr freue ich mich auf den dritten Teil von Sam und Dylan. Die Gestaltwandler haben es mir echt angetan. Einfach nur super.

    Weiter so!

  6. Lino sagt:

    Der dritte Teil!!! Ich freue mich richtig zu lesen, dass du schon daran arbeitest. Ich habe Sammy und Dylan einfach in mein Herz geschlossen.

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