11 Fragen – Blogtour

1. Beschäftigt dich eine Aufgabe / ein Gedanke derzeit besonders?

 

Ja. ^^

Mehr dazu unter Punkt 6.

 

2. Was tust du, wenn du mitten in der Nacht – noch im Halbschlaf – einen Geistesblitz bezüglich einer Story hast? Kämpfst du dich aus dem Bett und machst Notizen oder schläfst du lieber weiter?

 

Aufstehen geht nicht, da ich extreme Kreislaufprobleme habe. Ich würde in Ohnmacht fallen, bevor ich ein Notizbuch erreiche. Licht machen und im Liegen schreiben geht auch nicht, da ich damit meinen Liebsten wecken würde, der jeden Arbeitstag um 5.00 Uhr aufstehen muss. Da ich meistens erst gegen 2.00 Uhr ins Bett gehe, aber um 7.00 Uhr für meine Kids aufstehen muss, weiß ich, wie heilig jede Schlafminute sein kann.

Darum, wenn mich ein Geistesblitz trifft, beobachte ich das daraus entstehende Gedankenfeuer. Brennt es sich sofort wieder aus, drehe ich mich selig schnaufend um und schlafe weiter. Packt es mich, spinne ich die Szenen aus, bis ich sicher bin, dass ich mich am nächsten Morgen daran erinnern werde. Das kostet mich schon mal 1-3 Stunden heiliger Schlaf, passiert zum Glück aber nur ganz selten. Inspiration finde ich bei einsamen Spaziergängen (mit Familie im Schlepptau finde ich leider meist nur Sonnenbrand ^^) und ausgiebigen Touren in der Badewanne.

 

3. Machst du dir feste Vorgaben, wie viel du in einer bestimmten Zeit schreiben wirst?

 

Das wäre sinnlos. Setze ich mich hin und sage: Ich stehe erst wieder auf, wenn ich 5000 Wörter gepinnt habe! – muss ich mich meist zwei Stunden später vom Solitärspielen abhalten. Wenn es fließt, schreibe ich auch 14 Stunden am Stück, wenn nicht, bin ich stolz auf jede einzelne Zeile.

 

4. Was bedeuten dir Kundenbewertungen?

 

Alles! Das ist mein Applaus, für den ich mich auf die öffentliche Bühne setze. Ohne Feedback vom Leser könnte ich das Veröffentlichen auch sein lassen. Und wenn es nur ein Job zum Geldverdienen wäre, würde ich Groschenheftromane schreiben. Schnell runtergerissen, nicht überarbeitet, wenig Stress, Freude über den Scheck vom Verlag, danke schön, auf Wiedersehen. Positive Bewertungen machen mich tage- und wochenlang glücklich. Fiese Verrisse deprimieren mich, vor allem wenn es verbale faule Tomaten sind. Mit echter Kritik, etwa „da hat mir der Tiefgang gefehlt, Held xy ist zu schnell über sein Trauma hinweggekommen etc.“ – kann ich gut umgehen und nehme mir das sehr zu Herzen, um das nächste Skript noch besser zu gestalten. Ein „Boah, langweiliger Sch…!“ stimmt mich einfach nur traurig.

 

5. Kannst du noch ungehindert Bücher lesen oder kommt der Autor in dir auf, wenn du Fehler, Unstimmigkeiten oder Textstellen findest, die du anders umgesetzt hättest?

 

Da ich auch sehr viel lektoriere, kann ich leider fast gar nicht mehr Spaßlesen. Wenn es mich überkommt, was selten geschieht, dann kann ich mich hineinfallen lassen und dann sind da weder Fehler noch Buchstaben. Selbst wenn mir hinterher klar wird, was für ein alberner oder kitschiger Unfug das gewesen ist. Leider kann ich auch Filme nicht mehr ungehindert genießen, ohne das mich regelmäßig der innere Lektor anbrüllt: ALSO NEE, DAS IST DOCH UNLOGISCH!

Sehr schade. 🙁 Ich bin dankbar, dass ich oft sehr gute Skripte lektorieren darf, so macht das herumkritteln wenigstens Spaß. 🙂

 

6. Verrätst du an dieser Stelle ein wenig was über dein aktuelles Projekt?

 

Ich kämpfe zurzeit mit einem Projekt, das zunächst als normaler Roman begonnen hatte, mit einer netten Fantasywelt.

Diese Welt wuchs. Und wuchs. Und wuchs mir über den Kopf.

Mittendrin musste ich es beiseite legen und etwas anderes schreiben, um den Kopf freizupusten. Ich habe dutzende Spazierkilometer zurückgelegt und bis an den Rand des Absaufens in der Badewanne gepaddelt, in drei Notizbüchern und zwei Computerdateien gleichzeitig gearbeitet, um meine Ideen zu sortieren. Danach hab ich die 120 Seiten, die ich bereits hatte, konserviert und erst einmal komplett neu angefangen. Die alten Textstücke verwende ich, aber ich muss viel „epischer“ schreiben, um alle Details der Welt, Geschichte, Mythologie und Hintergründe der einzelnen Charaktere angemessen zu würdigen. Ob ich das jetzt in einem Zug beende oder zwischendurch Entspannung mit einem weiteren Kurzroman oder was auch immer suche, bleibt abzuwarten. Ob ich es überhaupt je beende genauso. Ich hab allerdings bereits so viel Kraft dahinein investiert, dass ich mich schämen würde, es aufzugeben.

 

7. Fällt es dir leicht, Titel für deine Bücher zu finden oder suchst du dir da Hilfe?

 

Manchmal hab ich sofort den Titel, da steht noch kein einziges Wort im Skript. Und manchmal hadere ich das gesamte Skript hindurch, suche ständig neue Titel, keiner macht mich glücklich, alles ist furchtbar, ich nerve sämtliche Freunde, schrumple in der Wanne vor hin … Am Ende ist bislang aber noch immer irgendetwas auf dem Cover erschienen.

 

8. Hast du bei deinen Buchcovern Mitspracherecht?

 

Ja, Gott sei Dank! Bei den Verlagsbüchern darf ich komplett mitentscheiden und war bis jetzt auch immer beglückt. Für meine selbstveröffentlichten Werke habe ich entweder Hilfe einer lieben Freundin oder gestalte die Covers auch selbst. Letzteres ist inzwischen eine Art Hobby geworden, ich verbringe Stunden und Tage damit, an Coverideen zu basteln, ausprobieren, wieder verwerfen … Sehr entspannend.

Für das Problemskript hab ich bereits drei Covers entworfen. Das Jüngste werde ich wohl behalten. Vielleicht. Denke ich. ^^

 

9. Nascht du beim Schreiben?

 

Selbstverständlich nicht, das wäre ungesund für die Zähne und ruinös für die Figur!

– Okay, na gut, Schoko hier, Weingummi da, Lakritzbatzen dort … *hüstel*

 

10. Bevorzugst du als LeserIN eBooks oder Printausgaben? Warum?

 

Mittlerweile bin ich so daran gewöhnt, am Bildschirm zu lesen, dass ich damit besser klarkomme als mit Papierausgaben.

 

11. Möchtest du zum Schluss noch etwas loswerden?

 

Ich danke meinen Lesern, von denen sich viele Mühe geben, mich mit Rezensionen, persönlichen Emails oder netten Blogkommentaren zu beschenken. Ihr seid alle wunderbar und nur für euch nehme ich den Wahnsinnstress auf mich, mein Geschreibsel auch zu veröffentlichen. 🙂 Wer mich näher kennt weiß, wie lange ich gerudert habe, um an den Punkt zu kommen, diesen Traum leben zu dürfen und wie nah ich davor stand, ihn für immer aufzugeben. Schreiben und Lektorat wäre dann ein gelegentliches Hobby geworden, für das ich mir vielleicht alle paar Monate mal ein paar Minuten hätte stehlen können …

Folgende 11 Fragen möchte ich an Karin Kehrer, Peter Hohmann, Stefanie Maucher, Jacqueline Spieweg, Mina Kamp, Lena Seidel und Horus W. Odenthal stellen, sofern sie nicht bereits teilgenommen haben:

1. Was schreibst du gerade/planst du für die nahe Zukunft?

2. Nach dem Buch ist vor dem Buch: Kannst du sofort ans nächste Skript springen, sobald du eines beendet hast, oder brauchst du erst einmal Abstand?

3. Chaos oder Plot? Planst du jedes Kapitel und den gesamten Handlungsverlauf, oder springst du mit einem fröhlichen „Auf ins Abenteuer“ ohne Plot in die Geschichte?

4. Beendest du jedes Skript oder hast du Festplattenleichen?

5. Was ist dein persönliches Rezept gegen Schreibblockaden?

6. Wie gehst du bei der Bennennung deiner Helden vor? Fällt es dir leicht, den passenden Namen für jeden einzelnen zu finden?

7. Hast du dein Genre und deinen Stil gefunden oder experimentierst du gerne herum?

8. Man sollte keines seiner Kinder bevorzugen, aber so ganz heimlich … Welcher deiner Helden liegt dir am meisten am Herzen?

9. Wenn du in deinen älteren Werken herumstöberst, bist du dann stolz auf deine Entwicklung oder ärgerst du dich über die Fehler und Schwächen, die du dabei entdeckst?

10. Gibt es ein Genre, das dich reizen würde, an das du dich aber (noch) nicht herantraust?

11. Wo siehst du dich (realistisch betrachtet oder im Traum) in fünf Jahren?

 

 

 

 

 

4 Kommentare zu “11 Fragen – Blogtour”

  1. Sumito sagt:

    ein einsames hallo in die runde schmeise, man merkt das die sonne jedermann vom PC weglockt LOL

    die Idee der 11 Fragen finde ich sehr interresant, vorallem, die antworten darauf geben auch mal den lesern einen einblick in eure arbeit. eine tolle idee.

    du schreibst auch das du weitere fragen an andere autoren stellst, wo kann man diese antworten den lesen?

  2. Sandra sagt:

    Huhu,

    na, die Sonne sei jedem gegönnt. 🙂
    Die ganze Aktion läuft eigentlich über Facebook, da wurde sie gestartet und da sind die Autoren auch verlinkt. Bis jetzt weiß ich nur von Karin Kehrer definitiv, dass sie geantwortet hat, zu sehen hier: http://www.karinkehrer.com/ (Kann leider gerade nicht ins Admin-Menü und deshalb den Link auch nicht ordentlich einstellen). Sanna gehörte zu dem Schwung, der dieselben Fragen bekommen hat wie ich. Und ja, es ist eine feine Sache. 🙂

  3. Sumito sagt:

    naja, bei Facebook bin ich nicht angemeldet (hab mich bisher immer geweigert), aber irgendwie komm ich langsam nicht mehr drum rum, ansonsten bekomme ich ja bald gar nix mehr mit 🙂

  4. Sumito sagt:

    hab mich angemeldet und dir eine freundesanfrage geschickt, also wenn eine Dany bei dir klopft nicht ablehnen, bitte und sandra Busch suche ich jetzt auch noch 😉

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