Schreibgewalten …

Mein Attentäter hat sich durchgesetzt. Die Story will und muss raus, bevor ich platze! Gestern habe ich zehn Stunden lang geschrieben, geschrieben, geschrieben. Kann auch noch mehr gewesen sein. Ich liebe es, wenn eine Geschichte gewaltsam raus will, auf die Festplatte knallt, alle zwei Minuten ein Ideenfeuerwerk explodiert! Hab jetzt schon rund 90.000 Zeichen, obwohl ich heute nicht allzu viel schreiben durfte – erster Ferientag, die Kinder brauchten mich. Und die Bügelwäsche. Und der leere Kühlschrank verlangte nach Füllung. Arzttermin, kochen, dies, jenes …
Meine Umwelt empfand mich heute als ausgesprochen konfus, weil ich häufiger mal mitten im Satz auf Standbymodus schaltete, sämtliche Wege dreimal laufen musste, da ich unterwegs grundsätzlich vergaß, wo ich eigentlich hinwollte, und warum überhaupt. Dass lag eben an den ständigen Eruptionen, neue Ideenausbrüche, Emotionstornados, schweren Plotbeben …

Ich meine, all meine Storys beginnen mit einem Begeisterungssturm, nicht selten mit einer Gedankenflut; meist schwächen die sich aber schnell zu einer gut alltagsverträglichen Schreibbrise ab, die nur ganz selten zur SchreibKrise mutiert. Solch einen Flächenbrand allumfassender Schreibwut hatte ich das letzte Mal bei „Die Ehre der Am’churi“ – das Skript hab ich innerhalb von zwei Wochen runtergehauen, wobei ich zwischendurch rund 70.000 Zeichen bei einem Festplattencrashs meines womöglich dezent überhitzten Laptops verloren hatte und entsprechend neu schreiben musste. Klar, nachdem auch der letzte Hagelschauer großer Gefühle abgezogen war, konnte ich das Chaos erst mal aufräumen, die Hälfte verwerfen und mit deutlich mehr Ruhe und Verstand eine stringente Geschichte stricken … diese zwei Wochen aber waren einfach nur geil.
Mal sehen, wie lange ich jetzt für diese Story hier brauche, die leider noch keinen Titel hat. Ich hoffe, ich schaffe das zügigst, denn meine Familie, Haus, Garten, Fernstudium, Gelegenheitsjob etc.pp warten nur sehr ungern, bis ich mich geistig in die normale Welt zurückbegeben habe.
Von zwei Drachenkriegern, die ich gerade mitten im schlimmsten Elend habe sitzen lassen, ganz zu schweigen.

Genug gefaselt, da ist gerade so ein armer Kerl dem Erfrieren entgangen (was habe ich diese Szene mit all den Gedanken an Kälte geliebt!), jetzt muss ich endlich …

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